Immobilienpreise sind verhandelbar
Etwa 75 Prozent der Käuferinnen und Käufer verhandeln in der Bundesrepublik Deutschland über den Immobilienpreis, bevor sie das Objekt erwerben. Dies ist angemessen, denn in der Regel sind die Preise für Gebäude zu hoch angesetzt. Um bei der Preisverhandlung erfolgreich zu sein, ist es sinnvoll, sich umfassend vorzubereiten. Dazu gehört beispielsweise, dass sich Interessenten gewichtige Argumente überlegen und ausreichend Informationen über die Immobilie sammeln.
Wenn Sie Ihr Traumhaus zu einem attraktiven Kaufpreis erwerben wollen, ziehen Sie am besten einen Immobilienexperten hinzu. Dieser kennt den Markt und ist in der Lage, das Objekt adäquat zu bewerten. Darüber hinaus hilft er Ihnen dabei, sich auf die Verhandlungen vorzubereiten, indem er Ihnen überzeugende Argumente liefert.
Als Erstes ist es wichtig, dass eine kompetente Immobilienbewertung durchgeführt wird. Grundsätzlich hängt der Wert einer Immobilie von der Lage und der Ausstattung sowie vom Zustand des Gebäudes ab. Falls Sie ein Gutachten von einer öffentlich bestellten und vereidigten oder staatlich anerkannten Fachperson erstellen lassen, verfügen Sie über eine realistische Schätzung, wie viel das Objekt wert ist. Es existieren zwei Verfahren zur Bewertung von Immobilien. Beim Vergleichswertverfahren berücksichtigt der Immobilienexperte die Preise von ähnlichen Objekten. Im Gegensatz dazu zieht er beim Sachwertverfahren die ursprünglichen Baukosten, von denen die Abnutzung subtrahiert wird, und den Wert des Grundstücks heran. Der Kaufpreis kann sich von der Schätzung des Sachwertverfahrens unterscheiden, weil der Verkehrswert ebenfalls vom Angebot und der Nachfrage bestimmt wird.
Umfragen zeigen, dass mehr als 50 Prozent der Personen, die ein Haus erworben haben, den Verkäufer oder die Verkäuferin dazu bewegen konnten, den ursprünglichen Immobilienpreis zu senken. Daraus lässt sich ableiten, dass sich Preisverhandlungen lohnen. Im Schnitt reduzierte sich der Preis um mehr als zehn Prozent. In einigen Fällen konnte der Preis sogar um rund 25 Prozent gedrückt werden. Bei einem älteren Gebäude sollten Sie unbedingt ermitteln lassen, wie viel die Modernisierung kostet. Davon können Sie 15 bis 20 Prozent als Preisnachlass einfordern. Sollten ausschließlich kleinere Renovierungsarbeiten nötig sein, können fünf bis zehn Prozent dieser Ausgaben geltend gemacht werden. Darüber hinaus ist eine Preisverhandlung laut Umfragen in Städten mittlerer Größe am verheißungsvollsten. Allerdings deuten die Befragungen darauf hin, dass Verhandlungen in großen Städten und auf dem Land ebenfalls erfolgreich sein können.
Die erfolgversprechendsten Argumente für einen niedrigeren Immobilienpreis
Wie bereits beschrieben, sind die Modernisierungskosten eine überzeugende Rechtfertigung für einen Preisnachlass. Darüber hinaus können Sie eine Senkung des Preises einfordern, sofern die Ausstattung des Hauses veraltet ist oder wichtige Elemente wie z. B. Parkplätze für Besucher, eine Garage, ein Balkon, ein Keller, eine Einbauküche oder ein Garten fehlen. Gleiches gilt auch für den Fall, dass die Immobilie bereits älter ist oder allgemeine Mängel aufweist. Dazu zählen u. a. unzureichende Dämmungen, eine veraltete Heizung, undichte Rohre und beschädigte Leitungen sowie Fenster, die ungenügend isoliert sind. Nicht zuletzt sind Sie in der Lage, eine Preisreduktion zu verlangen, wenn das Gebäude an einer unattraktiven Lage steht.
Die richtige Taktik für die Kaufpreisverhandlungen
Zuerst vereinbaren Sie mit der Verkaufspartei einen ersten, unverbindlichen Besichtigungstermin. Nehmen Sie sich Zeit, um das Gebäude anzuschauen! Notieren Sie sich alles, was Ihnen auffällt und fragen Sie nach! Danach ist es sinnvoll, dass Sie einen Immobilienexperten und Handwerker herbeiziehen. Schildern Sie den Fachpersonen Ihre Eindrücke! Als Nächstes besichtigen Sie das Objekt idealerweise ein weiteres Mal. Wie wäre es, wenn Sie diesen Ortstermin gemeinsam mit den herbeigezogenen Fachleuten wahrnehmen? Anschließend bereiten Sie mit Ihren Beratern ein Kaufangebot vor. Sollte die Gegenpartei nicht damit einverstanden sein, nutzen Sie die zuvor aufgeführten Argumente.
Bevor Sie in die Preisverhandlungen einsteigen, sollten Sie jedoch folgende Aufgaben erledigt haben. Unter anderem ist es angebracht, ein Budget aufzustellen. Wie viel können Sie für den Erwerb höchstens ausgeben? Wie hoch dürfen die monatlichen Raten resp. die Gesamtkosten maximal sein, damit Sie sich nicht überschulden? Außerdem sollten Sie den Wert des Objektes ermitteln. Dafür recherchieren Sie am besten auf Immobilienportalen, wie viel für ähnliche Gebäude in der Umgebung verlangt wird. Ferner sollten Sie sich im Klaren sein, ob andere Interessenten mitbieten. Falls Sie kurzfristig und flexibel einen Termin für die Hausbesichtigung erhalten, ist dies ein Anzeichen dafür, dass es wenige Mitbewerber gibt. Bereiten Sie sich zudem mental auf die Verhandlung vor! Dazu sollten Sie abklären, wer die Immobilie veräußern will. Welcher berufliche Hintergrund hat die Person? Welche Werte sind ihr besonders wichtig? Ist sie beispielsweise in einer politischen Partei, einer Gewerkschaft oder einem Verein aktiv? Des Weiteren sind Sie im Vorteil, wenn Sie wissen, weshalb die Person ihr Haus verkaufen will. Nicht zuletzt sollten Sie einen guten Eindruck hinterlassen, indem Sie zeigen, dass Sie gewissenhaft, zuverlässig und vertrauenswürdig sind.
Damit Sie alle Herausforderungen, die im Zusammenhang mit einem Hauskauf anfallen, erfolgreich meistern, lassen Sie sich doch von einem ausgewiesenen Spezialisten begleiten! Auf diese Weise können Sie sich sicher sein, dass die Immobilienbewertung professionell durchgeführt wird und Sie keinen zu hohen Kaufpreis zahlen.
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